
Neubau S-Finanz-Campus Kasseler Sparkasse
Die Kasseler Sparkasse plant in Kassel den Neubau eines Büro- und Geschäftshauses. Damit sollen die beiden jetzigen Hauptstandorte in Kassel an der Kölnischen Straße zusammengeführt werden. Die neue Sparkassen-Zentrale bietet Platz für ca. 520 Mitarbeiter, eine Kunden- und Eventhalle, die Beratungscenter für Privat- und Firmenkunden, ein Betriebsrestaurant, einen Veranstaltungsbereich für ca. 200 Personen und eine Tiefgarage mit ca. 100 Stellplätzen. Die Gesamtfläche beträgt ca. 24.000 m².


Das Baufeld liegt zentral in der Innenstadt von Kassel westlich des Königsplatzes im Zentrum Kassels. Städtebaulich markiert der Hochpunkt der neuen Sparkasse durch seine Ausrichtung einen Abschluss der Kölnischen Straße sowie den Übergang zum Königsplatz. Im Zusammenhang mit den beiden existierenden Hochpunkten entsteht ein gut proportioniertes, den Raum fassendes, städtebauliches Ensemble an diesem Ort. Der Turm des Hauptgebäudes erhält im Bereich der Spohrstraße einen leichten Knick, um hier die Kubatur zu differenzieren und dem Gebäude Dynamik an der markanten Ecksituation zu verleihen. Hierdurch wird die Ausrichtung zum Königsplatz gestärkt, und eine feinsinnige Spannung zwischen Platz und Hochpunkt erzeugt.
Dem Kreuzungsbereich Kölnische Straße / Spohrstraße wird dabei besondere Bedeutung zugemessen. Hier öffnet sich das Sparkassengebäude durch eine großzügige Verglasung und lädt den Kunden in das Gebäude ein. Spezielle Bereiche innerhalb der Gebäudenutzung, wie die Mitarbeiterlounge und der Veranstaltungsbereich im 4.OG und der Einschnitt der obersten Vorstandsetage zeichnen sich als repräsentative Sonderelemente innerhalb des Fassadenbildes ab.

1.Preis Wettbewerb 2018
Auftraggeber: Kasseler Sparkasse
Standort: Kassel
Leistungsphasen: 2-8
Größe: 25.500 m² BGF
Leistungszeit: 2018 – 2024
Die Fassade zeigt sich dabei als ein feingliedriges Netz aus hell bronzierten Metallpaneelen. Im Kontext mit den markanten Einschnitten vermittelt die Fassade einerseits eine zeitgemäße und eigenständige Architektursprache für die Kasseler Sparkasse, andererseits entwickelt sich durch die Fassadengliederung und deren Farbkanon eine gestalterische Beziehung mit dem EAM-Hochhaus sowie den hellen Gebäuden rund um den Königsplatz. Ziel ist eine selbstverständlich wirkende städtebauliche und gestalterische Verbindung zwischen dem Neuen und dem Vorhanden zu generieren, die es dennoch erlaubt, dem Gebäude eine zeitgemäße und eigenständige Haltung zu verleihen.

Ausgehend von der Ecksituation staffelt sich der vier- bis neungeschossige Hauptbau entlang der Spohrstraße hin zu seinen Nachbarn in einen angemessenen Maßstab ab. Um eine entsprechende Körnigkeit innerhalb des Straßenbildes der Spohrstraße zu erhalten, wird der viergeschossige Erweiterungsbau als selbständiges Volumen dargestellt, welches über eine gläserne Brückenbebauung an das Hauptgebäude seine Anbindung findet. Eine zusätzliche Verbindung bieten die beiden durchgehenden Untergeschosse. Mit der Anordnung des Haupteinganges und der Öffnung des Hauses an der Kölnischen Straße wird eine starke Adresse definiert. Von hier aus erreicht der Kunde den SB-Bereich, das großzügige Foyer mit einem zentralen Informationstresen sowie verschiedenen Servicepoints. Der Gebäudegeometrie folgend, entwickelt sich ein lichtdurchfluteter 4-geschossiger Raum mit Oberlicht. Diese multifunktionale helle Kernzone bildet das kommunikative Zentrum der Sparkasse. Neben dem Alltagsgeschäft kann dieser auch für repräsentative Veranstaltungen oder Ausstellungen genutzt werden.
Das Bürokonzept bietet mit seinem „Multi Space Office“ eine große Bandbreite an unterschiedlichen Arbeitsumgebungen. Entlang der Galerieebenen in den oberen Geschossen finden sich Seminarbereiche, Kundenberatungsplätze sowie die Arbeitslandschaften der Mitarbeiter.




Das erdgeschossig angeordnete Betriebsrestaurant stellt sowohl die Öffnung zur Stadt, als auch die interne Verbindung zur Kundenhalle dar, welche von hier, zum Beispiel bei Veranstaltungen, sehr einfach beschickt werden kann. Die Cafeteria im 4. Obergeschoss bietet allen Mitarbeitern einen Rückzugsort für informelle Kommunikation und mit der Dachterrasse einen Ort zum kurzen Abschalten.
Auch hinsichtlich des Aspektes des energieeffizienten und nachhaltigen Bauens wird durch die angestrebte DGNB Gold Zertifizierung für den neuen Hauptsitz der Kasseler Sparkasse ein richtungsweisender Maßstab für die Zukunft gesetzt.
© Fotos: Constantin Meyer
