Institut für Informatik und Mathematik Hochschule Regensburg
Die Fakultät Informatik und Mathematik mit 1800 Studierenden ist die größte Fakultät aller bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften ihrer Art. Sie beherbergt unter anderem elf Hörsäle, zwei Medienräume, zwei CIP-Pools, 24 Kursräume sowie Einzelbüros. Die Grundlage für die Erweiterung der Hochschule Regensburg bildet ein Masterplan, der die künftige Hochschullandschaft zu einem grünen Campus ausrichtet. Das Konzept sieht einen markanten Haupteingang vor, der sich zum Campus hin durch eine verglaste Fassade öffnet und die neue Adresse der Bildungseinrichtung formuliert. Zwei weitere prägende Elemente des Foyers bilden grüne Innenhöfe, welche in der flächigen Struktur des Erdgeschosses eine natürliche Belichtung gewährleisten und unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten und Wahrnehmungsebenen zwischen Innen- und Außenraum anbieten. Verschiedene Sitz- und temporäre Arbeitsmöglichkeiten lassen diesen offenen Raum zum kommunikativen Zentrum innerhalb der Fakultät werden, das sowohl zum Lernen, dem wissenschaftlichen Gespräch, als auch für größere Veranstaltung genutzt werden kann.
Dieser offene Raum wird an seinen Rändern im Wesentlichen durch die verschiedenen Hörsäle gefasst, welche sich durch große verglaste Flächen zum Außenraum hin öffnen. In den beiden Obergeschossen wechselt diese Struktur. Grund hierfür ist eine wesentlich kleinteiligere Grundrissstruktur, in welcher die verschiedenen Institutscluster und Büros für die Verwaltung in einem Dreibund untergebracht sind. Im Zentrum der Grundrisse sind die beiden Erschließungskerne sowie die zentralen Schächte für die Versorgung verortet. Im Schnittpunkt der beiden Erschließungskerne befinden sich verglaste Kommunikations- und Besprechungszonen mit Blick auf die grünen Innenhöfe und den Campus. Die Fassade besteht aus einem System monolithischer Betonplatten mit einer Holzschalstruktur. Präzise eingelassene, bronzefarbene Metallrahmen sind rhythmisch in der Fassade eingelassen und bilden die Fassung für die Fensterflächen.
1.Preis Wettbewerb 2011
Auftraggeber: Freistaat Bayern
Standort: Regensburg
Leistungsphasen: 2 – 8
Größe: 11.207m² BGF
Bauvolumen: 24 Mio.€
Leistungszeit: 2011 – 2017
Auszeichnungen: Architekturpreis der Stadt Regensburg Kategorie Bildungsbauten 2020
Kunst am Bau:
Künstlerinnen Andrea Knobloch und Ute Vorkoeper des Kunstwerks erhielten nach einem Wettbewerb den Auftrag das Objekt „Anomalia (black hole)“, welches auf der Stirnwand gegenüber des Haupteinganges seine Umsetzung fand. Zitat der Künstler: „Anomalía bringt eine nicht vorgesehene Abweichung und eine ungreifbare Materialität in die Fakultät für Informatik und Mathematik. Anomalien sind Zustände, die vom Erwarteten, vom Berechneten und Programmierten abweichen. Sie werden dort erkennbar, wo mathematisches und informatisches Denken auf zuvor für unmöglich gehaltene oder sich entziehende Phänomene trifft.“
© Fotografien: Werner Hutmacher