Deutsch – Deutsches Museum Mödlareuth
Das Dorf Mödlareuth war unter dem Namen „little Berlin“ ein Protagonist der Teilung Deutschlands und dokumentiert bis heute den harten politischen Bruch durch die Fragmente der ehem. innerdeutschen Grenzanlage. Der Entwurf für das Deutsch-Deutsche Museum bezieht gegenüber der ehemaligen Grenze eine konträre Haltung. Er schmiegt sich in die Landschaft und die Topografie ein und verwächst zu einer versöhnlichen Einheit mit dem Ort. Dennoch richtet das Museum durch die Ausrichtung des großen Panoramafensters einen fokussierten Blick auf die Mauer. Das Museum selbst ist in einer Holzkonstruktion geplant, dessen gefaltete Dachlandschaft zeltartig in die Landschaft eingebettet ist.
Im Bereich des Panoramafensters hat das Gebäude seinen Hochpunkt. Durch diese Ausprägung entsteht ein spannungsvoller räumlicher Dialog zwischen Museum und Grenze. Die das Haus prägende Materialität aus geölter Lärche assoziiert dabei auf die traditionelle Baustruktur der regionalen Wirtschaftsgebäude und Scheunen. Dennoch zeigt sich das Museum als selbstbewusster und zeitgenössischer Bau, der neugierig macht, die Geschichte zu lesen und in diese einzutauchen.
Direkt an das Foyer angrenzend, befinden sich ein Café und der zentrale Ausstellungsbereich. Im Obergeschoss befinden sich neben der Museumsverwaltung eine Bibliothek, ein Medienraum sowie eine Galerie für Sonderausstellungen.
Im Außenbereich bestimmt die Faltung des Daches sowie das Panoramafenster mit Blick auf das Mauerfragment die Wahrnehmung des Gebäudes. Beim äußeren Rundgang von der Mauer zum Museum blickend, erhält das Gebäude im Bereich der Hauptausstellung seinen baulichen Hochpunkt. Dadurch kommt es zu einem feinsinnigen Dialog zwischen Gebäude und Mauerfragment.
1.Preis Wettbewerb 2019
Auftraggeber: Zweckverband Deutsch- Deutsches Museum Mödlareuth
Standort: Mödlareuth
Leistungsphasen: 1-9
Größe: 2.112 m² BGF
Bauvolumen: 16,2 Mio.€
Leistungszeitraum: 2021 -2025
© Perspektiven: Grauwald.studio